Germanischer Frühling

Germanischer Frühling

Eostre oder Ostara bringt im Frühling das Licht, das Leben und die Wärme zurück. Frost und Kälte weichen nun den Sonnenstrahlen. Die Göttin Eostre versinnbildlicht das Erwachen der Natur, der Wiedergeburt und des Wachstums. Welche Bedeutung hält die germanische Frühlingsgöttin inne? Weshalb feierten die Menschen ihr zu Ehren große Feste? Wird Ostara heute noch gehuldigt? Und gibt es tatsächlich eine Verbindung zum Osterfest? Oder war es nur eine listige Übernahme?

Zeichen und Symbole

Die Symbole des Osterfestes, wie wir sie heute kennen, entsprangen direkt aus der heidnischen Verehrung der germanischen Göttin Ostara zum Zeitpunkt der Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche. Die Frühlingsgöttin Eostre oder auch Ostara symbolisiert das Erwachen der Natur und ist umgeben von Lichtstrahlen. Als Botin des Frühlings stellt sich die Göttin der Morgenröte souverän gegen die Eiseskälte der Winterzeit. Das Leben kehrt zurück. In Wald und Flur fließen wieder die Säfte und verleihen Flora und Fauna neue Kräfte.

Ein Name mit Ausstrahlung

Der Name Ostara (Eostre) findet seinen Ursprung im lateinischen Wort „Aurora“ und bedeutet „Morgenröte“. Die germanische Frühlingsgöttin Ostara ist das Sinnbild für das Neuerwachen der Erde, für das aufsteigende Licht und die Wiederauferstehung der Natur nach einer langen kalten Winterzeit. Das keltische Fest der Ostara ist das Datum der Frühlings-Tag-­und­-Nacht-­Glei­che am 21. März. Sie bringt als Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit Leben, Licht, Wärme und Energie in die Welt. Als Tochter des höchsten Germanengottes Wotan schwebt sie durch die Lüfte, umgeben von Schwänen und Engeln, während die Menschen zu ihr hinauf schauen und ihr zu Ehren ein Fest für den Einzug des Frühlings feiern. Der Mondhase ist Ostaras heiliges Tier. Er ist in einer Vollmondnacht im Sternbild zu sehen. So wird erst nach dem Vollmond das mehrtägige Auferstehungsritual zelebriert.

Osterei sei dabei

Eine alte keltische Legende besagt, daß Ostara am Beginn der Zeit ein Ei zur Welt brachte und dieses mehrere Jahrtausende lang zwischen ihren wunderschönen Brüsten aufbewahrte, wo es reifen konnte. Sie bemerkte die zarten Sprünge in der Schale und legte es sanft ab. Aus diesem wohl gehüteten Ei „entsprang“ schließlich die gesamte Erde mit allen ihren Pflanzen, Wassern, Tieren und Menschen. Daher ist die Gabe von Eiern als Symbol der großen Erdenmutter Ostara ein Ritual, das vor allem der Geburt der Welt gedenkt und gleichzeitig das Erwachen des Frühlings als Zeichen des entstehenden Lebens bezeugen soll.

Damals wie heute?

Das Entzünden des Osterfeuers und auch die Feldweihe, sind ein Segnungsritual zur Vorbereitung der Äcker. Dies sind bedeutende Bestandteile des keltischen Frühlingsfestes. In einigen fruchtbaren Gegenden Deutschlands zelebrieren Bauern noch heute Rituale wie die Feldweihe. Kurz bevor der ersehnte Frühling beginnt, werden die Felder gesegnet. Die Bauern weihen dabei ihre Ländereien in alle vier Himmelsrichtungen, indem sie vor allem Schlüsselblumen und auch andere Kräuter oder Weidenzweige verteilen. Man bat um Segen! Man bat um reiche Erträge und ebenso um Schutz der Saat vor Unwetter. Der Göttin sei Dank!