Ja, ja … die Hose ist ein sehr modernes Werk. Die Befreiung für die Frau. Tatsächlich? Befreiung wovon? Ich empfinde meine langen Röcke oder Kleider als äußerst befreiend. Der feine seidige Stoff, der sein ganzes Volumen über Hüfte, Schenkel und Waden – manches Mal auch bis hin zu den Fesseln und Knöcheln – ausbreitet. Herrlich, dieses üppige Gefühl auf der Haut. Dieses leise Geräusch, der feine Klang, wenn der Stoff meine Hautoberfläche liebkost. Reibt und wieder reibt, während ich Schritt für Schritt auf der Erde einen Fuß vor den anderen setze. Ich liebe dieses Geräusch. Dieses außerordentliche Stimmung hebende Gefühl, was mich unbeschreiblich weiblich sein lässt. Oh, ich genieße es so!
Die Hose äußerst praktisch
Beim Ski fahren, Reiten und Radfahren ist ein Beinkleid besonders praktikabel. Das leuchtet ein. Eine Hose hat bereits vor mehreren Jahrzehnten als Arbeitskluft ihren triumphierenden Einzug gehalten. Die Jeans! Sehr robust und mit Eingrifftaschen wirklich praktisch. Die wulstige Kappnaht gesellt sich rücksichtslos zur Klitoris, geht auf Tuchfühlung und drückt auch die feinen Lippen straff beiseite, so dass die nächste Zwangsmaßnahme – eine Slipeinlage – weiteren Druck aufbaut. Diese dann möglichst noch verrutscht und das unerträgliche Gefühl eines Fremdkörpers auch durch ein Zufriedenheit vermittelndes Lächeln keine Befreiung bedeuten kann! Abgesehen von der eher maskulinen Erscheinung, sieht die moderne Jeans mit ihren aktuellen Rissen, Schlitzen und Fetzen doch einem entwerteten Kleidungsstück sehr ähnlich. Ich frage mich, was denkt der im Akkord nähende Fabrikarbeiter in Indien von den Europäern?
Unerträgliche Enge
Für mich als Frau ist eine Bekleidung, die mich frei sein lässt, ein natürliches Gebot. Meine unsichtbare Freiheit. Eine Hose, die meinem Genital die Luft zum atmen nimmt, ist nicht tragbar. Weite und Spielraum sind mir wichtig. Ich trage lieber Strumpfhalter mit seidigen Strümpfen als einengende Plastikstrumpfhosen. Das Sitzen mit einem kneifenden Gummiband in der Taille, welches die Säfte abschnürt, ist mir ein Gräuel. Wenn ich einen langen Rock oder ein langes Kleid trage, dann kann ich entscheiden, wie frei ich sein will.
Maskuliner Stil? Ach, nö! Mit einer Hose bleibt nicht viel Wahlfreiheit. Slip oder String. Eine Schnur oder Strippe zwischen den Häuten, die so manches Weib ausrasten lässt, weil es ein extrem unangenehmes Gefühl verursacht. Natürlich darf Frau auch all das Schöne zeigen, was sie hat, wenn sie will. Doch wer von den Damen möchte denn auf nackter Haut direkt an den feinen Lippen die Nähte und Garne der Hosen spüren? Ganz besonders bei sitzenden Tätigkeiten im Büro oder im Auto …
Steig doch mal aus – aus deinem Hosenanzug
Zeig dich frisch und frei und frivol in deiner weiblichen Pracht. Lasse die Hosen mal links liegen. Auch im Büro, im Parlament, in der Kanzlei oder sonst wo. Gib dich als Weib zu erkennen. Zeig dich als Frau so weiblich wie möglich in deiner Garderobe. Das verringert unter anderem auch die Irritationen unter den Männern. Andere kannst du darin bestärken, wie gut es ist, auf sein weibliches Wesen acht zu geben, indem auch die Kleidung den weiblichen Körper achtet. Steig aus deinem uniformen Hosenanzug aus. Schmiege dich in deine Kleider, in die Röcke, die dir den Raum geben, frei zu sein. Frau, du bist ein Weib. Bedenke, du darfst (sollst) dich unterscheiden von einem Mann.
Ich bin dann mal so frei!