Ein Frühlingsopferfest. Ostern. Dieses Fest ist der Göttin Eostre gewidmet. Ihr heiliges Tier war der Hase. Somit ist der „Osterhase“ wesentlich älter als das Christentum und entspringt heidnischen Bräuchen.
Eostre oder Ostern
Das Osterfest ist durch den Mondkalender bestimmt. Immer wird dieses Frühlingsopferfest nach dem ersten Vollmond nach der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche gefeiert. Diese Zeit birgt die Qualität der austreibenden Pflanzen. Wachstum und Vermehrung wird nun gefeiert. Jetzt sind in der holden Frühlingszeit die fruchtbaren Phasen sowohl in Fauna als auch in Flora zu erkennen. Der Nestbau und die Bebrütung ist in vollem Gange. Gereifte Knospen treiben und prächtige Blüten öffnen sich. Verlockende Düfte schwärmen aus.
Fruchtbare Symbole
An diesen Festtagen werden unzählige fruchtbare Symbole gesichtet. Eier und Hasen. Die bunt gefärbten Eier in Nestern oder an Bändern und auch Osterhasen – ebenfalls aller Couleur – sind in Hauseingängen, an Zweigen und Zäunen, in Kaufhäusern und an Fensterscheiben zu entdecken. Das Ei gilt besonders für das Leben an sich. In ihm entsteht Leben. Sogar für den Kreislauf der Wiedergeburt fand es symbolische Verwendung. Der Hase stellt ein sehr fruchtbares Tier dar. Seine Jungen sind in der Regel zahlreich. So wurde der Hase zum heiligen Tier der Göttin Eostre bestimmt.
Die Farbe Rot
Ursprünglich wurden die Eier zum Osterfest in roten Farbtönen eingefärbt. Denn Rot galt als die Farbe des Lebens. Auch das Menstruationsblut ist dem Leben so nah. Der Lebenssaft unserer Körper ist rot, Blutrot. Im Taoismus war Rot eine heilige Farbe. Sie stand für Frauen, Blut, sexuelle Potenz und kreative Kraft. In Russland gab es wohl den Brauch rot gefärbte Eier auf Gräber zu legen, um der Wiedergeburt auf die Sprünge zu helfen.
Termin ja, Datum nein
Einige Feiertage sind durch das Datum festgesetzt. Nicht so Ostern! Das Osterfest wird vom Vollmond zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche bestimmt. Es findet immer an dem ersten Sonntag nach dem vollen Mond statt. Daher variieren die Festtage von Jahr zu Jahr. Mal findet es schon im Monat März statt. Ein anderes Mal Anfang April oder gar zwei Wochen später.
Erst Eostre, dann Ostern
Das christliche Fest bekam erst im späten Mittelalter den Namen der Göttin, „Ostern“. In Irland beging man das Osterfest an einem anderen Tag als die römisch-katholische Kirche. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde am Tag der Eostre gefeiert. Bis zu dem Zeitpunkt, als auch dort der römische Kalender durchgesetzt wurde. Dies ereignete sich im Jahr 632 nach Christus. Jedoch feierten einige Klöster noch ein halbes Jahrhundert das Oster-Mond-Fest an seinem ursprünglichen Tag. Eastre-Monath. So lautete zu Beginn sein Name. Der Mond der Eostre. Eine schöne Zeit!